Frederic Graeb und Angelika Vetter (2018) in Zeitschrift für Parlamentsfragen - Zum Paper

Untersuchte empirisch anhand einer Wahlumfrage unter knapp 900 Personen, wie sich die Ersatzstimme auf das Wahlverhalten auswirkt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Einführung einer Ersatzstimme dazu führen könnte, dass kleinere Parteien mehr Hauptstimmen erhalten, während gleichzeitig die etablierten Parteien durch die Ersatzstimmen profitieren könnten. Die Autoren betonen, dass die Einführung einer Ersatzstimme das Wahlverhalten und die Zusammensetzung des Bundestags signifikant beeinflussen würde. Wähler würden eher ihrer Präferenz folgen und kleinere Parteien mit der Hauptstimme wählen, während sie die Ersatzstimme strategisch nutzen, um sicherzustellen, dass ihre Stimme im Parlament repräsentiert wird. Dies könnte zu einer genaueren Abbildung der Wählerpräferenzen bei der Hauptstimme führen, während die unveränderte Sperrklausel weiterhin die Fragmentierung des Parlaments begrenzt. Allerdings wird darauf hingewiesen, dass die Auswirkungen in der Realität möglicherweise stärker ausfallen könnten, da die Komplexität des neuen Wahlsystems und die Gewöhnung der Wähler an dieses System in der Studie nicht vollständig abgebildet werden konnten.